
Wabi-Sabi-Chawan
Wabi-Sabi (侘寂) ist eine japanische Philosophie, eine Lebenshaltung. Neben vielen Parallelen zu ZEN bedeutet Wabi-Sabi auch die Ästhetik des Unperfekten, Unvollkommenen, dessen Schönheit sich vor allem in seiner Asymmetrie, rauen Schlichtheit und Bescheidenheit offenbart.
Eine gelungene Chawan (茶碗) verkörpert im besten Sinne Wabi-Sabi. Hier zeige ich meine Versuche, Chawan (aber auch Yuzamashis, Mizusashis und Hobin) herzustellen, die in ihrer derben Unvollkommenheit vollkommen und in ihrer Präsenz harmonisch sind. Am glücklichsten bin ich über das Ergebnis immer dann, wenn ein Stück von mir so aussieht als sei es so "gewachsen", stünde es in der Natur.
..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................Ich arbeite ohne elektrische Drehscheibe, da die Schnelligkeit, mit der eine Teeschale darauf entsteht, meines Erachtens nicht zum Wesen einer Chawan passt.
Auch gestalte ich nicht mit der sog. Wulsttechnik (Himo-Zukuri), da ich den Gedanken nicht mag, eine Chawan aus mehreren Teilen Ton herzustellen.
Ich forme nahezu alle Stücke in der Tebineri-Technik. In meinem Verständnis für eine Chawan passt es am besten zu ihr, in aller Ruhe und aus einem einzigen Stück Ton geformt zu werden.
Manchmal wende ich auch die Shojiro-Technik an, d.h. ich schneide die Chawan mit einem Schlingmesser im lederharten Zustand aus einer nur grob vorgeformten Schale heraus.
Die Unregelmäßigkeit einer Chawan soll in meinen Augen ausschließlich daraus enstehen, dass man den richtigen Zeitpunkt erkennt, in dem man aufhört, an ihr zu arbeiten.
Alle meine Schalen werden im Gasofen in kurzer Zeit (Raku - 楽焼) bei 1000 °C gebrannt, glühend aus dem Ofen geholt und in Holzspänen reduziert.
Das Ergebnis ist unvorhersehbar und immer eine Überraschung.
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Thursday, November 29, 2012
Neither dry, burned nor glazed yet !!! ------------------------------------------------------------------------Habe endlich einen Garten hier in Marseille gefunden :-) Bzw. einen netten Menschen, der mir einen kleinen Platz für meinen Ofen in seinem Garten zur Verfügung stellt. Im Januar gehts los - dann wird gebrannt!
Wednesday, October 3, 2012
Monday, September 3, 2012
So, dies ist meine letzte Chawan, die ich in meinem berliner Garten gebrannt habe. Die nächsten Schalen werden die nächsten ein, zwei Jahre in Marseille hergestellt :-) Aber dafür muss ich erstmal jemanden finden, bei dem ich meinen Ofen, den ich vorausschicke, unterstellen bzw. auch benutzen kann. Wir haben nur einen laaangen Balkon.... Am Freitag gehts los. Mit Koffer und Kater...
Tuesday, August 21, 2012
Sunday, July 22, 2012
Sunday, July 15, 2012
Tuesday, July 10, 2012
Sunday, June 24, 2012
Eine fertig geschnittene Chawan (kopfüber) und eine ungeschnittene. Der Fuß wird nicht aufgesetzt, sondern mit einem Schlingmesser herausgeschnitten. Dies ist ein schöner aber auch immer sehr kritischer Moment - wenn man glaubt, den Boden doch noch ein klitzekleines bisschen dünner schneiden zu können ist es allzu schnell passiert: ein meistens irreparables Loch im bereits lederharten Ton. Bei der Schale rechts ist mir das leider wiedermal passiert. Das Foto davon habe ich dann aber doch lieber gelöscht...;-)
Sunday, June 10, 2012
Saturday, June 2, 2012
Thursday, May 17, 2012
Monday, April 9, 2012
Sunday, March 11, 2012
Heute war das Wetter perfekt für einen Rakubrand . Diesmal mit Temperaturmessgerät für den Ofen, was die Sache ziemlich entspannt hat :-) Bei 900°C nochmal ein ganz wenig Holz nachlegen, ein paar Minuten auf 1000 °C halten und dann raus damit in die Sägespäne - der fast schönste Moment. Hier drei Chawan und ein Abkühlgefäß. Demnächst kommen noch 4 weitere Schalen. -- Heute ist der "3/11"...
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